Für den einen bedeutet Tennis Kontrolle, für den anderen ist es ein Ventil. So unterschiedlich die Stile der Tennisspieler Björn Borg und John McEnroe sind, so sehr gleichen sie sich doch. Borg/Mcenroe nimmt sich zwei der berühmtesten Spieler der Tennisgeschichte an und packt ihr Duell in höchst unterhaltsame 100 Minuten. Heraus kommt ein Sportdrama, das zwar keine neuen Wege geht, den Zuschauer aber mitzureißen weiß.
Regisseur Janus Metz Pedersen vertraut auf seinen Cast und tut gut daran, es zu tun. Shia LaBeouf (Nymphomaniac) ist die Idealbesetzung Mcenroes, auch wenn er seinem historischen Vorbild nicht gleicht. Doch der Status eines Enfant Terribles, der eigenwillig seine Ideen umsetzt und sich nicht um das Urteil anderer schert, vereint sie. LaBeouf schafft es trotz geringer Screentime, seinen Mcenroe greifbar zu machen. Seine Wut, die sich im Tennisspiel entlädt, seine Ungezügeltheit und der Wille, endlich für das anerkannt zu werden, was er liebt.
Mehr Zeit widmet sich Borg/Mcenroe dem viermaligen Wimbledon-Champion Björn Borg. Er ist die zentrale Figur, so gut wie alles dreht sich um ihn. Darsteller Sverrir Gudnason verleiht ihm eine unnahbare Aura, was nicht nur allein auf die frappierende Ähnlichkeit seinerseits mit dem Original zusammenhängt. All die Ticks, Rituale – und eben auch die unterdrückte Wut – zeigen sich durch Blicke, die einen Abgrund erahnen lassen, der aber selten zutage tritt.
Borg Mcenroe – Fazit
Titel: Borg/McEnroe
FSK: ab 0 freigegeben
Regisseur: DJanus Metz Pedersen
Darsteller: Shia LaBeouf, Sverrir Gudnason, Stellan Skarsgard, Tuva Novotny, Björn Granath